179
zur Elbe und Nordsee hin. Wie an den Sitten der Väter,
hielten sie fest an ihrem heidnischen Götterdienst. Vonalters-
her lagen sie mit den Franken in Streit; fortwährend machten
sie verheerende Einfälle ins Frankenland. Um sein Reich gegen
diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herr-
schaft zu unterwerfen und zum Christentum zu hekehren. Aber
erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte
er dieses Ziel erreichen. Da beugten sich die Sachsen dem sieg-
reichen Frankenkönig und ließen sich die fränkische Herrschaft und
die christliche Taufe gefallen. — Einen zweiten Krieg führte Ka^l
gegen die Longobarden in Italien, deren König ihn beleidigt
hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er
die beschneiten Alpen, eroberte die Hauptstadt des Longobarden-
königs, setzte ihn ab und vereinigte das longobardische Reich mit
dem fränkischen.
3. Mit dem Papste zu Rom stand Karl in guter Freund-
schaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen Schutz.
Als daher Karl einst am Weihnachtsfeste in Rom war und im
festlichen Schmucke am Altare der Peterskirche zum Gebet nicder-
kniete, trat plötzlich der Papst vor und setzte dem König eine
goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber
rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg Karl dem Großen,
dem von Gott gekrönten römischen Kaiser!" So wurde die
römische Kaiserwürde, die seit dem Untergänge des alten Römer-
reiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehört hatte, wieder-
hergestellt. Diese Würde machte Karl zum obersten Herrscher in
der ganzen Christenheit.
4. Karl, der große Kriegsmann, war auch ein weiser Landes-
vater. Sein weites Reich brachte er in die beste Ordnung.
Damit alles wohl verwaltet werde, teilte er das Ganze in viele
kleinere Bezirke oder Gaue, an deren Spitze er angesehene und
erfahrene Männer stellte, welche Grafen genannt wurden. Strenge
hielt er darauf, daß überall im Reiche sein Wille gelte. — Die
christ liche Religion lag ihm sehr am Herzen. Er erbaute
viele Kirchen und sorgte, wo er nur konnte, für tüchtige Geist-
liche. Für die Jugend stiftete er Schulen und bestellte geschickte
Männer zu Lehrern. An seinem Hofe mußten alle seine Diener,
hohe und niedere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines
Tages trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Zeit lang zu
und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die
geschickten Knaben mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten
auf seine linke Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren
meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl
zu den. steißigen, aber armen Schülern und sagte: „Ich freue
mich, liehen Kinder, daß ihr gut einschlaget; zu seiner Zeit soll
12*
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl_dem_Großen Karl Gott Karl Karl Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Sachsen Italien Rom Rom
Zi
geopfert wurde. Besonders zahlreich eilten die Scharen nach dem Blocksberg, um in der Nacht auf den 1. Mai (Walpurgis) feierliche Opfer und Tnze zu veranstalten. Karl lie zwar Wachen um den Berg stellen, aber diese liefen, wenn die schlauen Heiden in den abenteuerlichsten Verkleidungen auf sie zu tanzten, voll aberglubischer Furcht davou. Die vllige Ausshnung der Sachsen, sagt man, sei auf folgende Weise vermittelt worden. Herzog Wittekind, ihr tapferer Fhrer, schlich um Karl, seinen furchtbaren Gegner, doch einmal in der Nhe zu sehen, in Bettlertracht gehllt, ins knigliche Lager an der Elbe und drngte sich unter dem Bettlerhanfen an den Kaiser heran, als dieser eben aus der Kirche kam. Der Blick seines Auges, die ganze stolze Haltung und ein gekrmmter Finger an der einen Hand, die er ausstreckte, machten diesen aufmerksam. Du bist nicht der, der du scheinen willst," sprach Karl zu ihm. Ich bin ein Fürst wie du," antwortete unerschrocken Wittekind, ich bin der Herzog der Sachsen. Diese Weise gefiel dem groen Könige wohl. Er nnterredete sich lan^e mit ihm der die Gebruche der christlichen Religion, die der Heide in der Kirche des Lagers gesehen, und Wittekind erklrte sich bereit, die Taufe zu empfangen.
Krieg mit den Longobarden. Emen anderen Kampf fhrte Karl gegen die Longobarden, welche den Papst Hadrian mit Krieg bedrohten. Er berstieg mit seinem vortrefflichen Heere die beschneiten Alpen. Den Weg der das Gebirge zeigte ihm nach einer alten Sage ein Spielmann. Zur Belohnung dafr erhielt derselbe so viel Land, als man rings im Umkreis das Blasen seines Hornes zu hren vermochte. Nachdem Karl das Longobarden-reich besiegt hatte, vereinigte er es mit dem frnkischen.
Der eiserne Karl. Als Karl den Lougobardenknig Desiderius be-feindete, lebte an dessen Hofe ein edler Frauke Namens Ogger, der vor Karls Ungnade das Land hatte rumen mssen. Wie nun die Nachricht er-scholl, Karl rcke mit Heeresmacht heran, standen Desiderius und Ogger auf einein hohen Turm, vou dessen Gipfel man weit und breit in das Reich schauen konnte. Das Gepck rckte in Haufen an. Ist Karl unter diesem groen Heere?" fragte König Desiderius. Noch nicht," versetzte Ogger. Nim kam der Landsturm des ganzen frnkischen Reiches. Hierunter be-findet sich Karl aber gewi," sagte Desiderius. Ogger antwortete: Noch nicht, noch nicht." Da bebte der König und sagte: Was sollen wir an-fangen, wenn noch mehrere mit ihm kommen?" Wie er kommen wird," antwortete jener, sollst du gewahr werden; was mit uns geschehen soll, wei ich nicht." Unter diesen Reden zeigte sich ein neuer Tro. Erstaunt sagte Desiderius: Darunter ist doch Karl?" Immer noch uicht," sprach Ogger. Nchstdem erblickte nian Bischfe, bte und andere Geistliche, und erschrocken sthnte Desiderius: O la nns hinabsteigen und uns bergen in der Erde vor dem Angesichte unseres grimmigen Feindes!" Da erinnerte sich Ogger aus besseren Zeiten der herrlichen, unvergleichlichen Macht des Knigs Karl und brach in die Worte aus: Wenn du die eiserne Saat auf den Feldern wirst starren sehen, dann erwarte, da Karl kommt." Kaum war dies ausgeredet, als sich im Westen ein Gewimmel wie eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Dann sah man den eisernen Karl i einem Eisenhelme, in eisernen Schienen, mit einem eisernen Panzer um die breite Britst, eine Eisnistauge in der Liukeu hoch aufreckend. In der Rechten hielt er das sthlerne Schwert. Der Schild war ganz aus Eiseu, und auch fein Ro schien eisern. Alle, die ihm vorausgingen, zur Seite waren und nachfolgten, \a das ganze Heer schien auf gleiche Weise ausgerstet. Eiueu schnellen Blick darauf werfend, rief Ogger: Hier hast du den, nach dem du so viel fragtest," und strzte ohnmchtig zu Boden.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Extrahierte Personennamen: Karl_lie Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Hadrian Karl Karl Karl_den_Lougobardenknig_Desiderius Karl Frauke_Namens_Ogger Karls Karl_rcke Karl Ogger Karl Karl König_Desiderius Ogger Karl Karl Desiderius Ogger Desiderius Karl Ogger Ogger Karl Karl Karl Karl Karl_i Karl Ogger
Extrahierte Ortsnamen: Blocksberg Sachsen Sachsen Karls
43
Rosse die deutschen Strme austrinken sollten. Zahlloses Volk tobte gegen Bayern heran und legte sich vor Augsburg. Da eilte Otto I. der Stadt zu Hilfe. Als die Ungarn das deutsche Heer iit Schlachtordnung erblickten, schwammen sie voll ugeduld auf ihren Nossen durch den Lech ans linke Ufer. Dort umringten sie die Deutschen und warfen sich pltzlich mit wildem Geheul auf die nchsten Haufen. Diese hielten den Pfeilregen nicht lange ans und flohen. Als der König diese groe Gefahr sah, wiukte er dem Herzog Konrad von Frauke. Wie ein gereizter Lwe sprang dieser den Ungarn entgegen, warf sie zurck, befreite alle Deutschen, welche sie gesaugeu hatteu,
und brachte sie dem Könige. Am mtbern Morgen sprengte Otto im Glanz der Morgensonne seinen Deutschen voran. Nun begann die Schlacht. Unwiderstehlich rckte das deutsche Heer, Mann an Manu, gegen die Ungarn heran. Schon wichen diese auseinander; aber um so heier wurde ihre Wut. Endlich wurdeu die Haufen der Ungarn zersprengt. Die weite Ebene wimmelte von Flchtlingen. Heulend sprangen sie in den Lech; Leichen fllten das Flubett. So wurde das bermtige Volk vernichtet, da nur wenige entrannen.
Noch am Abend zog Otto glorreich in Augs-
brg ein und dankte dem Herrn fr Deutschlands Befreiung. Nur sieben von deu hunderttausend Feinden, die gekommen waren, sollen die Botschaft der Niederlage nach Hanse gebracht haben; sie muten aber zur Schande mit abgeschnittenen Nasen und Ohren heimkehren. Die Ungarn wagten sich seit der Zeit nicht mehr in das deutsche Land.
Grndung des rmischen Reiches deutscher Station. In Italien war groe Uuorduuug eingerissen. Otto machte deshalb mehrere Zge dorthin und brachte die Lndergebiete, welche einst zum Reiche Karls des Groen gehrten, unter seine Herrschast. Der Papst aber setzte ihm zu Rom die deutsche Kaiserkrone aufs Haupt. Da von uuu au die rmische Kaiser-wrde deu deutschen Knigen verblieb, so hie Deutschland fortan: heiliges rmisches Reich deutscher Nation. Nach Otto regierten noch drei andere Kaiser, welche wie er ans dem schsischen Hanse stammten.
Nach Andr, Kohlrausch u. a.
Ctto der vofce.
35. Gregor Vii. und Heinrich Iv.
Papst (iirenut Vii. Gleich nach der Besitznahme des ppstlichen Stuhles bestrebte sich Gregor, die Kirche von der weltlichen Macht unabhngig zu machen. Zuerst stellte er die Simonie ab. Hierunter verstand man deu mit geistlichen Stellen getriebenen .Handel ttitd Wucher. Der Name rhrt daher, da man diesen Unfug mit dem des Simon in der Bibel verglich, der zur Zeit der Apostel fr die Gabe, Wunder zu wirken, Geld geboten hatte. Mit der Abstellung der Simonie sprach Gregor zugleich den Fürsten die Investitur ab, d. i. das Recht, Bischfe zu ernennen und sie znm Zeichen ihrer Ernennung mit einem Ringe und Hirtenstabe zu belehnen. Auerdem erneuerte er ein altes Kirchen-gebot von der Ehelosigkeit der Geistlichen. , ^ ,rr, ,
Heinrich Iv. 105110 Ztt dieser Zeit regierte m Deutschland Heinrich Iv., der schon als sechsjhriger Knabe mit der Kaiserkrone geschmckt
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Otto_I. Konrad_von_Frauke Konrad Otto Otto Otto Karls Otto Gregor_Vii Gregor Heinrich_Iv Heinrich Gregor Gregor Simon Apostel Gregor Gregor Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_Iv. Heinrich_Iv.
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ungarn Ungarn Ungarn Deutschlands Ungarn Italien Deutschland Deutschland
— 70 —
tobte gegen Bayern heran und legte sich vor Augsburg. Da eilte Otto I nel^tabuu und auf dem Lechselde kam es zur Schlacht. Unwiderstehlich ruckte bslu beut)che Heer, Mann an Mann, gegen die Ungarn heran deren Hansen endlich zersprengt wurden. Die weite Ebene wimmelte von Flüchtlingen. Heulend sprangen sie in den Sech; Leichen füllten das Flußbett. So wurde das übermütige Volk vernichtet, daß nur wenige entrannen. — Nur sieben von den hunderttausend Feinden, die gekommen waren, sollen die Botschaft der Niederlage nach Hause gebracht haben; sie mußten aber zur Schande mit abgeschrittenen Nasen und Ohren heimkehren. — Die Ungarn wagten sich seit der Zeit nickt mehr in das deutsche Land.
Gründung des römischen Reiches deutscher Nation. In Italien war große Unordnung emgenssen. Otto machte deshalb mehrere Kriegszüge dorthin und brachte die Ländergebiete, welche einst zum Reiche Karls des Großen gehörten, unter seine Herrschaft. Der Papst aber setzte ihm zu Rom die deutsche Kaiserkrone aufs Haupt. Da von nun an die deutsche Kaiserwürde den deutschen Königen verblieb, so hieß Deutschland sortan: heiliges römisch es R eich deutscher Natiou. Nach Otto regierten noch drei andere Kaiser, welche wie er aus dem sächsischen Hause stammten.
Teilweise nnch Andrä u. Kohlrausch.
12. Heinrich Iv. 1056—1106.
Papst Georg Vii. war bestrebt, die Kirche von der weltlichen Macht unabhängig zu machen. Gleich nach der Besitznahme des päpstlichen Stuhles stellte er
me Simonie ab. Hierunter verstand man den mit geistlichen Stellen getriebenen
Handel und Wucher. Der Name rührt daher, daß man diesen Unfug mit dem des Simon in der Bibel verglich, der zur Zeit der Apostel für die Gabe, Wunder zu wirken, Geld geboten hatte. Mit der Abstellung der Simonie sprach Gregor zugleich den Fürsten die Jnvestilur ab, d. h. das Recht, Bischöfe zu ernennen
und sie zum Zeichen der Ernennung mit einem Ringe und Hirtenstabe zu belehnen.
Außerdem erneuerte er ein altes Kirchengebot von der Ehelosigkeit der Geistlichen.
Heinrich Iv. Zu dieser Zeit regierte in Deutschland Heinrich Iv., der schon als sechsjähriger Knabe mit der Kaiserkrone geschmückt worden war, aber eine sehr verderbliche Erziehung erhalten hatte.
Sein Haß gegen die Sachsen war so groß, daß er dieselben mit großer Härte behandelte. Als sich dieses Volk nun klagend an Gregor wandte, ermahnte
derselbe den Kaiser zur Mäßigung und gebot ihm, sich wegen Nichtbefolgung des Verbots der Simonie zu verantworten. Voll Zorn vernahm der Kaiser
diese Botschaft und lud die deutschen Bischöfe zu
einer Versammlung nach Worms ein. Hier wurde
beschlossen, an bett Papst ein Schreiben zu senden, welches mit bett Worten schloß: „Verlasse den angemaßten apostolichen Stuhl. Denn ich, Heinrich,
von Gottes Gnaden König, rufe dir mit allen
meinen Bischöfen zu: Steige hinunter, steige hinunter." Aber Gregor ließ sich nicht schrecken, sondern
Heinrich iv. sprach über den König den Bann aus. Die deutschen
Fürsten erklärten darauf dem Kaiser, wenn er binnen Jahresfrist von dem Bann nicht entbunden sei, so sollte er aller Würden verlustig fein.
Heinrich geht nach Canossa. Da sah endlich Heinrich keine andere Rettung, als durch Demütigung den Papst zu versöhnen. Er trat eine beschwerliche Reife über die Alpen nach Italien an. Hier angelangt, wandte er sich zunächst an die
Gräfin Mathilde, auf deren Schloß Canossa der Papst eben weilte. Mit
einem wollenen Bußgewande bekleidet, auf bloßen Füßen (mit Sandalen) wurde
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Personennamen: Otto Otto Karls Otto Heinrich_Iv Heinrich Georg_Vii Simon Apostel Gregor Gregor Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Gregor Gregor Heinrich Heinrich Gottes_Gnaden König Gregor Gregor Heinrich_iv Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Italien Deutschland Deutschland Sachsen Worms Canossa Italien
— 10 —
nicht wohnen; denn sie kamen ihnen wie Gefängnisse vor. Da befahl Heinrich,
jeder nennte Mann vom Lande sollte mit seiner Familie in die Burg ziehen.
So geschah cs, und ans den Burgen entwickelten sich Städte, die bald empor-
blühten.
Kampf mit den Ungarn. Dabei hatte Heinrich I. aber auch nicht
versäumt, sein Volk in den Waffen zu üben. Nachdem der Waffenstillstand bei-
nahe abgelaufen war, beschloß er, gegen den Feind zu ziehen. Als nun die
Ungarn kamen, die jährliche Abgabe von den Deutschen einzufordern, gab man
ihnen zum Hohne nur einen räudigen Hund. Empört hierüber brachen die
Ungarn mit einem großen Heere in Deutschland ein. Dies kam Heinrich aber
nicht unerwartet. In einer furchtbaren Schlacht unweit Merseburg besiegte
er sie (933) so, daß sie nie mehr wagten, in Deutschland einzufallen, so lange
Heinrich lebte.
8. Otto I., der Große. 936—973.
Krönung zum Könige. Der Sohn und Nachfolger Heinrichs I. war
Otto I. Bei seiner Krönung zu Aachen ging es glänzend und mit verschwen-
derischer Pracht zu. Au diesem Festtage dienten ihm die Herzöge persönlich
und versahen die Erzämter, wie es Gebrauch war. Der erste derselben hieß
Erzkämmerer und sorgte für Wohnung und Bewirtung der Gäste. Ein
anderer, der Erztruchseß, setzte die Speisen auf den Königstisch; der Erz-
mundschenk schenkte den Wein ein, während der Erz marsch all für die Unter-
bringung der Rosse sorgte.
Schlacht auf dem Lechfelde. 955. Otto hatte, wie sein Vater, einen
Kampf mit den Ungarn zu bestehen. Diese fielen in Bayern ein, und auf dem
Lechfelde bei Augsburg kam es zu einer mörderischen Schlacht. Otto erfocht
hier mit seinen Deutschen, welche mit Löwenmut kämpften, einen glänzenden
Sieg, und seitdem blieb Deutschland von den Ungarn verschont.
Kaiserkrönung in Nom. Bei einem Zuge, den Otto I. nach Italien
machte, um der großen Unordnung, die dort herrschte, zu steuern, verlieh ihm
der Papst die römische Kaiserkrone. Letztere verblieb von jetzt ab den deutschen
Königen, und Deutschland erhielt fortan den Namen: heiliges römisches
Reich deutscher Nation. Nach einer langen ruhmvollen Regierung starb
Kaiser Otto I. Es regierten nach ihm aber noch drei andere Kaiser aus dem
sächsischen Hause.
9. Heinrich Iv. 1056—1106. Gregor Vii.
Heinrichs Erziehung. Heinrich Iv., welcher aus dem fränkischen
Fürstenhause stammte, gelangte schon als sechsjähriges Kind ans den Thron.
Seine Mutter verwaltete für ihn das Reich. Anfangs sehr streng erzogen, ließ
man dem feurigen Jüngling später freien Willen, was schlimme Folgen für
ihn hatte.
Heinrich und die Sachsen. Mit 15 Jahren für mündig erklärt, trat
Heinrich stolz die Regierung an. Einen ungeheuren Haß hegte er gegen die
Sachsen; er belegte sie mit schweren Abgaben und zwang sie zu harten Fron-
diensten. Da verklagten ihn die Sachsen beim Papste Gregor Vii. Dieser
hatte, um das Ansehen der Kirche zu erhöhen, bestimmt, kein Fürst solle das
Recht haben, geistliche Stellen zu besetzen, und kein Geistlicher dürfe eine Ehe
eingehen.
Heinrichs Demütigung. Da Heinrich jedoch die hohen geistlichen
Stellen nach- wie vorher besetzte, so forderte ihn Gregor auf, sich wegen seines
Verfahrens zu verantworten; auch ermahnte er ihn zur Mäßigung gegen die
Sachsen. Heinrich aber versammelte die deutschen Bischöfe zu Worms, und hier
wurde der Papst für abgesetzt erklärt. Da that Gregor Vii. den Kaiser in den
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Otto_I. Otto_I. Heinrichs_I. Otto_I. Otto Otto Otto_I. Otto_I. Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Heinrichs Heinrichs Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Gregor_Vii Gregor Heinrichs_Demütigung Heinrichs Heinrich Heinrich Gregor Gregor Heinrich Heinrich Gregor_Vii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ungarn Hohne Ungarn Deutschland Merseburg Deutschland Ungarn Bayern Deutschland Ungarn Italien Deutschland Sachsen Sachsen Sachsen Sachsen Worms
— 12
Rotbart. Er stammte aus dem Geschlechte der Hohenstaufen, deren Stamm-
schloß m Württemberg auf dein hohen Staufen stand.
Kämpfe in Italien. Heinrich der Löwe. Nachdem Friedrich in
Deutschland Ordnung geschasst hatte, unternahm er nach einander mehrere Feld-
züge nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen zu behaupten. Als Heinrich
der Lowe, der Herzog von Bagern und Sachsen, ihm bereits viermal nach
Italien Heeresfolge geleistet hatte, versagte er ihm den weiteren Dienst. Sobald
der Kaiser jedoch nach dem beendigten Kriege aus Italien heimgekehrt war,
that er Heinrich den Löwen in die Reichsacht und gab Bagern an Otto von
Wittelsbach, welcher der Stammvater des jetzigen bagrischen Herrscherhauses
ist. Sachsen wurde zerstückelt, und als Heinrich den Kaiser um Gnade bat,
erhielt er Braunschweig zurück.
Der Kreuzzug. Sage vom Kpffhäufer. Als Greis beteiligte Barba-
rossa sich noch mit säst jugendlichem Eifer an einem Kreuzzuge. Er erreichte je-
doch nicht mehr das Ziel desselben. In Kleinasien wollte er nämlich mit seinem
Pferde durch einen Fluß setzen, wurde indes von den Wellen fortgerissen und er-
trank. Eine unbeschreibliche Trauer entstand in seinem Heere. Ganz Deutsch-
land wurde tief erschüttert, als die Nachricht von seinem Tode eintraf. Das
Bolk konnte es anfänglich gar nicht glauben, daß sein großer, heldenmütiger
Kaiser nicht mehr am Leben sei. Man erzählte sich daher später, der Kaiser
sitze tief unten im Kyffhäuser in Thüringen. Aus einen Marmortisch stütze er
schlafend das Haupt, und sein Bart sei durch die Tischplatte gewachsen. Um
den Gipfel des Berges fliegen schreiende Raben, welche endlich von einem Adler
verscheucht würden. Sei dies erst geschehen, dann erwache Barbarossa und mit
ihm Deutschlands alte Macht und Herrlichkeit.
Die Mongolenfchlacht. 1241. Zu den hohenstaufischcn Kaisern, die
nach Friedrich Rotbart regierten, gehört auch Friedrich Ii. Zur Zeit seiner
Herrschaft brachen die Mongolen, welche aus dem Innern Asiens kamen, in
Schlesien ein und hausten daselbst entsetzlich. Herzog Heinrich Ii. von Schlesien
zog ihnen entgegen, und bei Wahlstadt, unweit Liegnitz, kam es zu einer
mörderischen Schlacht, in welcher Heinrich den Tvd fand. Die Mongolen aber
zogen, trotzdem sie nicht besiegt waren, von dannen und kehrten nicht mehr nach
Deutschland zurück.
Ausgang der Hohenstaufen. Nach Friedrich Barbarossa regierten
noch vier hohenstaufische Kaiser, die viele Kämpfe in Italien zu bestehen hatten.
Der vorletzte Sprosse dieses edlen Kaiserhauses war Konradin. Da sein
väterliches Erbe, das Königreich beider Sicilien, in fremden Händen war, so zog
er aus, dasselbe zu erobern. Er geriet jedoch in Gefangenschaft und wurde
(1268) zu Neapel enthauptet. Sein Bruder Enzio, der letzte Hohenstaufe, kam
nicht zur Regierung, sondern starb in Italien im Kerker.
12. Das Leben im Mittelalter.
Das Rittertum. Das Rittertum stand zur Zeit der Krcuzzüge in
vollster Blüte. Nur Reiche und Adelige konnten der großen Kosten wegen zu
Pferde dienen. Von diesem Reiterdienste erhielten sie den Namen Ritter. Die
Pflichten, die ein Ritter zu erfüllen hatte, waren: Seine Ehre rein zu erhalten,
der Kirche zu gehorchen, Schwachen und Bedrängten beizustehen und Hochachtung
gegen die Frauen zu zeigen. Ein Knabe aus vornehmem Geschlecht wurde,
wenn er stark und kräftig tvar, schon mit sieben Jahren auf das Schloß eines
anderen Ritters gegeben und diente diesem dann als Page oder Edelknabe. Mit
vierzehn Jahren tvurde er Knappe und erhielt das Schwert. Nach sieben-
jährigem Knappcndienste schlug man ihn zum Ritter. Jetzt empfing er Lanze
und Schild, den Helm mit Visier, den Panzer, die Blechhandschuhe und die
goldenen Sporen. Mau veranstaltete auch oft Turniere oder Waffenspiele. —
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich
der_Lowe Heinrich Heinrich Heinrich Otto_von
Wittelsbach Otto Heinrich Heinrich Bolk Barbarossa Barbarossa Friedrich_Rotbart Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Heinrich_Ii Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Konradin
— ri-
es wünsche, und dies wird euch später zu gute kommen." Zu den vornehmen
Kindern aber sprach er zürnend: „Ihr feinen Püppchen, die ihr euch auf den
Stand und Reichtum eurer Eltern etwas einbildet und meinen Befehlen nicht
gehorcht habt, glaubt nur, euer Stand gilt mir nichts! Wenn ihr euch nicht
bessert, werde ich euch strafen, wie ihr cs verdient!"
Karls Kaiserkrönung. 800. Als Karl einst zu Rom das Weihnachts-
fest feierte, ging er, angethan mit dem Purpurmantel, in die St. Peterskirche. Er
kniete am Hochaltar nieder, um sein Gebet zu verrichten; da erschien unvermutet
Papst Leo, setzte ihm eine goldene Krone auf das Haupt und salbte ihn zum
römischen Kaiser.
Verwaltung des fränkischen Reiches. Karl teilte das Reich, um cs
wohl verwalten zu können, in Gaue ein, an deren Spitze Gau grafen gestellt
wurden, welche für Ordnung und Erhebung der Steuern zu sorgen hatten und
im Kriege den Heerbann führten. Außerdem gab es Send grafen, welche von
einem Gau zum andern reisten und das Berhalten der Beamten prüften. In
den Grenzländern schalteten mit großer Selbständigkeit die Mark- odergrenz-
grafen. Die Pfalzgrafen waren über königliche Schlösser gesetzt. Das
Petschaft hatte Karl auf seinem Degenknopf eingraben lassen. Hatte er einen
Befehl an einen Halsstarrigen untersiegelt, so pflegte er zu sagen: „Hier ist
mein Befehl und hier das Schwert, das Gehorsam schaffen wird."
Lehenswesen und Rechtsverhältnisse. Karl und seine Vorgänger
hatten große Eroberungen gemacht, und sie überließen ihren treuen Mithelfern
zur lebenslänglichen Nutznießung einzelne Länderteile, die man Lehen nannte.
Wer ein Lehen erhielt, hieß Vasall oder Lehnsmann und war seinem Lehns-
herrn in Krieg und Frieden zur Treue verpflichtet.— Durch ein Straf- oder
Wcrgeld konnte jedes Vergehen, selbst der Mord, gesühnt werden. Konnte man
die Wahrheit durch die gewöhnlichen Beweismittel nicht ergründen, so wurde das
Recht durch die Gottesurteile gesprochen. Zu diesen gehörte die Feuerprobe
(mit bloßen Füßen über glühendes Eisen oder einen brennenden Holzstoß gehen),
der Kesselfang (die Hand in siedendes Wasser stecken) und der Zweikampf.
Karls Ende. Die Karolinger. Als Karl hochbetagt war, starb er
mit den Worten: „Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" Zu Aachen
ist er in der Kaisergruft beigesetzt. Karls Nachfolger war sein Sohn Ludwig
„der Fromme." Dieser war ein großer Freund der Kirche. Seine drei Söhne '
teilten das Reich in Italien, Frankreich und Deutschland. In Deutschland
herrschten noch hundert Jahre nach Karls Tode seine Nachfolger, die Karo-
linger. Unter ihnen sank das königliche Ansehen mehr und mehr, bis sie endlich
ausstarben.
7. Heinrich I. 919—936.
Heinrich als König. Tie Ungarn. Die Sage erzählt, als man dem
Sachseuherzog Heinrich I. die deutsche Königswürde angeboten, habe man ihn
beim Finkenfange angetroffen, weshalb er auch Finkler oder Vogelsteller genannt
wurde. Als König regierte er weise und umsichtig, und sein Reich blühte em-
por. Viel hatte er von den Ungarn zu leiden, die oft räuberische Einfälle in
Deutschland machten, mordeten und plünderten und alles verheerten, wohin
sie kamen.
Waffenstillstand und Burgbau. Da Heinrichs Heeresmacht zu schwach
war, um gegen die räuberische Schar mit Erfolg in den Kampf zu ziehen, so
schloß er gegen eine jährliche Abgabe mit den Ungarn einen neunjährigen
Waffenstillstand. In dieser Zeit ließ er verschiedene alte Burgen erweitern und
besser befestigen (z. B. Merseburg) und mehrere neue Burgen bauen (z. B.
Quedlinburg und Goslar), um im Kriege den Reichsbewohnern sichere Zufluchts-
stätten gewähren zu können. Anfangs wollten die Deutschen in solchen Burgen
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Karls Karl Karl Leo Leo Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karls Karl Karl Karls Ludwig
„der Ludwig Karls Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: Karls Rom Karls Aachen Karls Italien Frankreich Deutschland Deutschland Karls Ungarn Ungarn Deutschland Ungarn Merseburg Quedlinburg Goslar
Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Mittlere Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Geschichte des Mittelalters.
wie ein zweiter Leomdas mit allen seinen Gothen. Doch sammelte sich noch ern Rest und vertheidigte einige Städte mit solchem Löwenmuth dafi Narses dem letzten ubngen Haufen freien Abzug anbot. Sie wanderten au!' r 8 oftgot^tsäc Reich sank nach einem harten Kampfe. So ward auch Italien Provinz des morgenländischen Kaiserthums: aber welch' ein Italien. Mörser und Städte lagen in Asche und Schutt; alles Geld war aus dent Lande fortgeführt; Handwerk und Handel waren vernichtet* feit langer Zeit war fern Acker bestellt; Millionen von Menschen hatte das Schwert weggerattt, Millionen Hunger und Pest. Narses aber wurde Exarch, d. h. Oberstatthalter von Italien.
, • Einführung des Seidenbaues in Europa. Zu Justinians Zeit kamen
zwei Mönche von emer Bekehrungsreise aus Indien und China nach Con-stantlnopel. Sie brachten in ihren hohlen Stäben Eier der Seidenraupe Mit, die glücklich ausgebrütet wurden. Die jungen Raupen wurden nach Hnriunj $ Mönche mit Acaulbeerblättern gefüttert, und man gewann glücklich Kdkons, aus welchen die Seide bereitet wird. So kam der Seidenbau nach Europa.
Narfus und Sophia. Indessen starb Kaiser Jnstinian und Narses wurde von der Gemahlin seines Nachfolgers, der Kaiserin Sophia, schwer beleidigt. Sie schrieb ihm, er möchte das Regiment in Italien Männern überlassen und nach Constantmopel zurückkommen, um mit ihren Frauen zu spinnen. Diesen schimpflichen Brief begleitete sie mit einem Spinn-rocfert, den ste ihm schickte. — Als Narses ihn sah, rief er mit den Zähnen tmrschend, ich will dir und deinem schwachen Manne einen Handel anspinnen aus dem ihr euch nie wieder los wickeln sollt. So sprach er und nef bte Langobarden nach Italien.
89. Die Longoöarden in Italien. 568.
Wohnsitze der Langobarden. Die Longobarden (Langbärte) ein deutsches Volk, cm m den ältesten Zeiten an der Niederelbe, von dem Lüneburgischen bis zum Jjcagieburgtfchen wohnte, hatten sich nach und nach bis an die Donau gezogen, und unter dem Kaiser ^ustmian sich in Pannonien (Ungarn) niedergelassen. Sie nahmen da ^ie christliche Religion an und ließen sich bei dem griechischen Heere als Mieths-truppen gegen die Ostgothen und Gepiden gebrauchen. Auf solche Art lernten ste auch das schone statten kennen, das sie in der Folge so schrecklich verwüsteten.
/»vom und Diojamunbe. Der Longobardenkömg Alboin scheint so wild gewesen zu sein, als seine Soldaten. Er hörte, daß Kunemond, der König der Gepiden Nn Siebenbürgen und der Moldau), eine schöne Tochter, Rosamunde, habe, und sim, - 'te Gemahlin. Sie wurde ihm abgeschlagen. Dies verdroß den Ulborn; er verband sich mit den Avaren, einem mongolischen Volke, das seit wenigen Zähren sich> ebenfalls an der Donau niedergelassen hatte, fiel die Gepiden ?n V" Ue. xjhrem gefallenen König Kunemond ließ der wilde Longobarde Len tiopt abhauen und aus seiner Hirnschale ein mit Silber eingefaßtes Trinkgefäß bereiten. Hierauf heiratete er die trostlose Rosamunde und trank bei der Hochzeit aus dem Schädel ihres erschlagenen Vaters.
Alboin gründet das longobardische Reich. 568. Jetzt wurde Alboin von Narses aufgefordert, nach Italien zu kommen. Nichts war ihm erwünschter. Er zog mit seinem ganzen Volke, Männern, Weibern und Kindern nebst allem Vieh und was sie [oujt noch besaßen, über die Alpen. In vier Jahren eroberte er ganz Ober-nalien. Seme furchtbaren Krieger und das Gesindel, welches ihnen folgte, hausten wett schlimmer, als die West- und Ostgothen. Pavia wurde zu Alboius Residenz-n, 9 ent acht und die Eroberungen gegen Mittel- und Unteritalien weiter fortgesetzt.
9rtetmd)en Kaiser blieb nichts als die Stadt Ravenna, der Sitz des Ober-
ö, ers, uebst^ wenigen Provinzen und dem Gebiete von Rom. lieber jede neue prcviuz, die Alboin eroberte, setzte er sogleich einen besondern Herzog, der sie
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Mittlere Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Chlodwig, der Frankenkönig.
153
Alboins Ende. Einst nöthigte Alboin bei einem Gastmahle die unglückliche Rosamunde, aus der Hirnschale ihres erschlagenen Vaters zu trinken. All ihr Sträuben, all ihr Bitten, war vergebens. Durch diese neue Barbarei wurde ihr Gefühl so sehr empört, daß der Haß sich in Wuth verwandelte. Sie beredete Alboins Schwertträger, den Barbaren zu ermorden, was auch geschah.
Ende des longobardischen Reiches. Nach Alboins Tode hatten die Longobarden -eine Zeit lang keinen König. Jeder Herzog raubte und plünderte für sich. Nach .zehn Jahren wählten sie sich aber wieder einen gemeinschaftlichen Regenten, Namens Authari, und nun machten sie sich den griechischen Kaisern so furchtbar, daß diese ihnen den Frieden jährlich mit 12,000 Goldstücken abkaufen mußten. — Zweihundert Jahre laug erhielt sich das Reich der Longobarden in Oberitalien, das noch heut zu Tage von ihnen die Lombardei heißt.
90. Khtodrvig, der Irankenkönig. 481—511.
Die Franken bestanden aus mehreren deutschen Völkern, die zur Aufrechthaltung ihrer Freiheit — denn frank heißt frei — sich zu einem großen Bunde gegen die Römer im dritten Jahrhundert vereinigt hatten. Aus ihren Wohnsitzen am Niederrhein dehnten sie sich erobernd immer -weiter über die römische Provinz Belgien aus. Sie standen anfangs unter mehreren unter sich verbündeten Fürsten.
Chlodwig ist als der eigentliche Stifter des fränkischen Reichs zu betrachten. Er stammte aus der Königsfamilie der Merowinger. Mit den Allemannen, den Grenznachbarn der Franken, hatte er einen Streit. Bei Zülpich im Iülichfchen (zwischen Bonn und Aachen) kam es (496) zu einer blutigen Schlacht. Lange schwankte der Sieg; endlich neigte er sich auf die Seite der Allemannen. In dieser Noth gedachte Chlodwig, der noch ein Heide war, an das, was er von seiner christlichen Gemahlin Chlotilde über den mächtigen Christengott gehört hatte. Und alsbald streckte er inbrünstig seine Hände zum Himmel aus und betete: „Hilf mir, Jesu Christe, denn meine Götter verlassen mich. Wenn du mir beistehst in dieser Noth, so will ich an dich glauben!" Und wirklich gewann er einen vollständigen Sieg.
Chlodwigs Taufe. Am Weihnachtsfeste des Jahres 496 ließ sich Chlodwig feierlich taufen. Mit 3000 seiner Edlen, alle mit weißen Kleidern angethan, zog er durch die festlich geschmückten Straßen von Rheims in die hell erleuchtete und von Weihrauch duftende Kirche des heil. Martin. Beim Eintritt in die Kirche fragte er den ihn führenden Bischof Remigius ganz treuherzig: „Mein Vater, ist dies das Reich, welches ihr mir versprochen habt?" — „Nein," antwortete Remigius, „es ist nur der Weg, der in dasselbe führt". Als darauf das Taufbecken mit Wasser gefüllt und der Balsam aus gegossen wurde, und die wohlriechenden Wachskerzen flammten, vermeinten Die Franken, die Lust des Paradieses zu athmen, und der Bischof sprach zum König: „Beuge in Demuth dein Haupt, stolzer Sigambrer! verbrenne, was du angebetet und bete an, was du verbrannt hast!" Daraus legte der König das Bekenntniß des Glaubens an den dreieinigen Gott ab, ward getauft, mit dem heiligen Dele gesalbt und dem Zeichen des Kreuzes gesegnet. Auch die 3000 Franken seines Gesolges empfingen das heilige Bad, sowie Chlowigs Schwester. Bei Chlodwig's Taufe, fo berichtet die Sage, fehlte das Salböl, weil der Priester, der es herbeitragen sollte, nicht durch die Volksmenge durchgingen^ konnte. Da kam auf das Gebet des Bischofs Remigius eine weiße Taube vom Himmel herabgeflogen und brachte in ihrem Schnabel •ein Fläschlein geweihten Oels. Vom Papste ward Chlodwig der erst-aeborne Sohn der Kirche, auch der allerchristlichste König
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr]]
Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Mittlere Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Die fränkischen Hausmeier. Pipin der Kleine. 161
vom Volk entgegen, während der Hausmeier mit dem Kriegsschwert neben ihm stand und alle königlichen Rechte und Pflichten ausübte. Der Major domus Pipin von Heristal brachte es dahin, daß das Amt des Haus-meiers in seiner Familie erblich wurde. Sein Sohn Karl Martell, d. h. der Hammer, erwarb sich dadurch großen Ruhm, daß er, wie wir bereits wissen, (732) die Araber bei Tours und Poitiers schlug und durch diesen Sieg das Christenthum in Europa rettete.
Pipin der Kleine folgte als Hausmeier seinem Vater Karl Martell. Durch Gerechtigkeit, Klugheit und Tapferkeit erwarb er sich die Liebe des ganzen Frankenvolkes und beabsichtigte darauf, den blödsinnigen König Ghtlberich bei Seite zu schieben und sich selbst die Krone aufzusetzen. Er ließ daher beim Papste Zacharias in Rom anfragen, wer des königlichen Namens und Thrones würdiger sei, der, welcher sorglos daheim sitze oder der, welcher dte ganze Sorge und Last des Reiches auf sich habe? Der Papst bedurfte der weltlichen Macht Pipins gegen die drohenden Lonqo-barden eben so sehr, als Pipin das geistliche Ansehen des Papstes nöthig hatte. Zacharias antwortete also, es sei besser, daß derjenige König heiße, auf welchem die Last der Regierung beruhe. Durch diesen Ausspruch des ersten Bischofs der Christenheit wurden auch die fränkischen Geistlichen und weltlichen Großen günstig für Pipin gestimmt. Der letzte Schattenkönig aus dem Geschlecht der Merovinger, Childerich Iii., ward daher abgesetzt und als Mönch m ein Kloster geschickt, wo er nach wenigen Jahren starb: Pipin aber wurde zum König erhoben und empfing die Weihe der Kirche, m der die Franken eine ihrem Herrscher verliehene höhere, aöttliche Berechtigung erkannten.
Die Kraft Pipins. Da Pipin nur klein von Person war, so mußte er einst erfahren, daß man ihn seiner kleinen Gestalt wegen verhöhnte, i; r Jrum■ • e}n(;r (Gelegenheit alle Großen des Reiches versammelt waren, bejaljl -ptpin, das; man einen wilden, ungezähmten Stier herbeibrinqert und einen starken Löwen auf dieses Thier loslassen sollte. Der Löwe stürzte sich mit emem heftigen Sprunge auf den Stier, faßte ihn beim Nacken und warf ihn io zu Boden. Als die Thiere übereinander lagen, wandte sich der König zu den umstehenden Höflingen und sprach: „Reißt jetzt den Löwen hinweg von dem Stiere oder tobtet ihn aus demselben! Wer wagt es von
j: -t einander stumm und betroffen an und waren erstarrt vor
Schrecken über eine solche Zumuthung, bis zuletzt einzelne von ihnen ber-Mmurmeln wagten: „Herr, es ist kein Mensch auf der Erde, der solches zu versuchen sich getraute". Pipin erwiderte Nichts, sondern stieg schweigend von seinem Thronsessel und trat in die Schranken. Er zog sein Schwert aus der ^chetde und trennte mit einem Streiche den Nacken des Löwen von Den Schultern und wiederum mit einem Streiche den Kops des §^res von den Schultern. Alsdann steckte er sein Schwert in die
Scheide, schritt ruhig wieder zu seinem Thronsessel und setzte sich darauf. Dann aber wandte er sich zu feinen Höflingen mit den Worten: „Scheint es euch nun daß ich doch wohl euer Herr fein kann?" Diese aber sielen, me vorn Blitze getroffen, zur Erde nieder und sprachen: „Nur ein Unsinniger wurde es wagen, deine Herrschaft über die Menschen anzutasten". Hinfort wagte es ferner mehr, über die Gestalt des Frankenkönigs zu sprechen oder gar zu spotten. — Nach Pipms ruhmvoller Regierung kam Karl der Große auf den Thron. s^utje „«* etade und Ki°pp. *
Krüger, Bilder aus der Weltgeschichte und Sage.
11
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Pipin_von_Heristal Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Zacharias Zacharias Childerich Pipms Karl_der_Große Karl
Extrahierte Ortsnamen: Poitiers Europa Rom Merovinger Childerich_Iii